Wir sind heute gegen 10 Uhr von Adi Richtung Arua aufgebrochen. Da es vor zwei oder drei Tagen sehr stark geregnet hatte, war die ‚Straße‘ in einem sehr schlechten Zustand. Ich dachte schon, wir bleiben auf dem Weg zur Grenze im Schlamm stecken. Unerwarteter Weise versackte unser Wagen, kein 4×4, kurz nach der Grenze in Uganda im Schlamm. Mit Hilfe von 7 Leuten und freischaufeln (wie im Winter Schnee schippen) haben wir den Wagen wieder aus dem Schlamm bekommen.
Wir mussten erst nach Oraba an die Südsudanesische Grenze, um uns den Einreisestempel in den Pass machen zu lassen. Ich hatte mein Visum für mehrfache Einreise im Pass. Es gab da kein Problem.
Für Leute, die in Grenznähe wohnen, z.B. Adi, ist normaler Weise eine Visumgebühr von 10000 Uganda-Schilling (2,50 Euro) fällig. Mehr können die Leute mit ihrem Monatseinkommen von ca. 35 Euro auch nicht bezahlen. Sie müssen ja alles in Uganda einkaufen, da es in der Region im Kongo nichts gibt. Flory musste zu einem anderen Grenzbeamten, einem der nur für die Ausreise(!) zuständig ist. Er war ziemlich übel drauf und machte ihm unmissverständlich klar, dass er $100 bezahlen muss. Das ist die Gebühr für Ausländer für 3 Monate. Nach langer Diskussion ließ er nicht locker und verwies darauf, dass er illegal die Grenze überschritten hat, wenn er nicht $100 bezahlt. Darauf gäbe es laut Liste $30 Strafe pro Tag. Ich dachte ich habe nur $50 in der Tasche. Dann fiel mir ein, dass es noch $100 sein müssten, die ich übrig habe. Das war unsere Rettung. Wir bezahlten die $100 und er kam ein Visum für 7 Tage. Wer weiß, was sonst passiert wäre. Der Beamte meinte, das liege in seinem Ermessen, er könne auch nur einen Tag geben. Die ugandesische Immigration war schon vor Jahren willkürlich drauf.
Jetzt sind wir in Arua in einem Hotel untergekommen. Von draußen dröhnt der Lärm der Straße ins Zimmer. Ich habe Ohropax dabei.
Morgen um 7.30 Uhr fährt unser Bus nach Kampala ab – 8 bis 10 Stunden Fahrt. Am besten vorher nichts essen und sehr wenig trinken. Wer weiß nach wievielen Stunden die erste Pause ist …
Ich bin froh, wenn ich in Kampala bin. Dann haben diese Busfahrten ein Ende.