Auf Messers Schneide – Projekt kurz vor Abbruch

Messen der Zeit, die benötigt wird, um einen 20-Liter-Eimer zu füllen

Gestern Abend als der Pumpversuch mehr als zur Hälfte fertig war, haben wir von der Bohrfirma das Okay bekommen, am Morgen eine Wasserprobe zunehmen.

Bis dahin hatte sich noch niemand um ein Labor gekümmert, dass die Wasserprobe innerhalb von 24 Stunden nach Probenahme auf Quecksilber untersucht, obwohl es seit einem halben Jahr bekannt war, dass wir eines brauchen. Ich habe erfahren, dass die Untersuchung bei der Wasserbehörde in Auftrag gegeben werden muss. Sie lassen sich aber bis zu 48 Stunden Zeit dafür.
D.h., mit dem Ergebnis, egal wie es ausfällt, kann man nichts anfangen.

Wir gestern Abend saßen zu dritt draußen beim Pumpversuch. Ich habe dem Pastor und dem Techniker gesagt, dass es nichts bringt die Probe zur Wasserbehörde zu bringen. Ich werde die Probe um 8 Uhr nehmen und ab dann läuft der Countdown für 24 Stunden. Wenn bis zum Folgetag um 8 Uhr die Probe nicht untersucht ist, wird das Projekt abgebrochen und beendet. Da wurde ihnen so allmählich der Ernst der Lage klar.

Der Pastor hat die ganze Nacht über gebetet, hat er mir heute morgen erzählt, als wir beim Frühstück waren.
Der Techniker meinte dann, er hat heute um 6 Uhr bei jemandem angerufen, der in einem privaten Labor (Firma) arbeitet. Der Laborant habe gesagt, dass sie die Probe sofort untersuchen, wenn wir sie bringen.

Um 8.25 Uhr sind wir Lwamgasa losgefahren und um 13.30 Uhr waren wir im Labor in Mwanza. Es sah sehr professionell aus. Wir haben die Wasserprobe abgegeben und insgesamt 66 USD für PRIORITY bezahlt. Die Probe wurde sofort bearbeitet. Morgen gibt es das Ergebnis. Der Grenzwert für Quecksilber ist derselbe wie in Deutschland, 0,001mg/l

Danach habe ich vom Projektpartner erfahren, dass noch eine Genehmigung von der Wasserbehörde für die Nutzung (Trinken) des Wasser erforderlich ist. D.h., die Wasserbehörde, wird das Wasser also auch noch untersuchen und dann entscheiden, was sie macht. Der Projektpartner kann das jetzt regeln; mit Behördenkram belasten wir uns nicht, denn damit kann man richtig abgezockt werden als Weißer.
Wie das Problem beseitigt wird, ist noch nicht klar. Nur eins ist bei diesem Projekt klar: sehr viel Widerstand, ein Problem nach dem anderen und Kampf mit der Finsternis (Epheser 6,12: Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.)

Die Stimmung war den ganzen Tag über gereizt. Heute Abend hatte ich eine Aussprache mit dem Projektpartner.

Ich bin froh, jetzt in Mwanza zu sein – wieder in dem Mittelklassezimmer. In Lwamgasa im Hotel gab es 4 Tage kein Wasser aus der Leitung. Also keine WC-Spülung, kein Waschbecken, keine Dusche. Meine Kleidung steht vor Dreck. Zähne putzen und Hände waschen ging trotzdem – mit gekauftem Wasser aus der Flasche.
Als ich hier in Mwanza im Hotel heute ankam, gab es auch kein Wasser. Jetzt kommt wieder etwas aus der Leitung. Wahrscheinlich verstopft beim Duschen der Ablauf.


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