Meistens kommt es anders und zweitens als man denkt

Der Tag lief ‚nicht so ganz“ wie erwartet, dafür aber anders. 🙂
Am Morgen kam die Nachricht, dass die Bohrfirma bei ihrer Baustelle beim Gefängnis immer noch nicht fertig ist. Wir mussten also wieder neu planen.

Am Vormittag hatten wir, Annette, John Lugembe und ich eine längere Besprechnung.

Pastor aus Knast entlassen

Das Projekt „Bau eines Wasserkiosk in Nyamkumbo“ konnte bisher noch nicht starten, da der Pastor der Gemeinde vor etwa 4 Wochen unschuldig verhaftet wurde.
Seit ein paar Tagen wurde er aus dem Knast entlassen, darf aber die Stadt Shinyanga, etwa 4 bis 5 Stunden von Geita entfernt, nicht verlassen. Es steht noch nicht fest wer die Hintermänner der Straftat sind. Zumindest konnte jetzt telefonisch ein Kontakt zu ihm hergestellt werden. Er muss offiziell das Ok geben, dass der Wasserkiosk auf dem Gelände der Kirche gebaut werden kann.

Wasserkiosk überflüssig?

Das Ok kam jetzt. Dann hieß es heute morgen, dass der Ort jetzt aufbereitetes Stadtwasser hat und deswegen das Wasser nicht mehr aufbereitet werden muss. Der Wasserkiosk ist überflüssig.
Wir wollten sicher gehen, dass das stimmt, denn andere Stimmen behaupten, dass man das Wasser nicht trinken kann, obwohl es aufbereitet ist. Man bekommt Typhus.

Wir sind nach Nyamkumbo gefahren, haben eine Wasserprobe genommen und kurz selbst eine chemische Untersuchung im Auto durchgeführt. Hätten wir es draußen gemacht, hätten Anwohner denken können, wir vergiften das Wasser.
Fazit: es ist kein Chlor im Wasser.
Eine weitere Probe des Wassers haben wir zur biologischen Untersuchung ins Labor gebracht.
Ergebnis: Salmonella typhii und andere Bakterien waren vorhanden.

Wir werden also den Wasserkiosk in Nyamkumbo bauen. Dort wird eine geschulte Gruppen aus dem Seminar „Wasseraufbereitung“ die Natriumhypochlorid-Lösung herstellen, mit der das Wasser desinfiziert werden kann. Bakterien und Viren werden damit abgetötet. Typhus ist dann Geschichte.

Goldgräberdorf Lwamgasa

Morgen früh fahren wir auf jeden nach Lwamgasa und machen einen Auffrischungskurs in Wasseraufbereitung. Vielleicht kommt auch die Bohrfirma – mal sehen. Wenn ja, dann werden die Bohrarbeiten beaufsichtigt. Abends geht es zurück nach Geita. Dann sehen wir weiter.

Es wäre sehr gut, wenn die Bohrung mit dem Pumpversuch diese Woche fertig wird und die Wasserprobe aus der Bohrung ins Labor kommt. Vom Ergebnis hängt dann das weitere Vorgehen ab.

Fest steht jetzt jedenfalls schon, dass ich noch einmal wiederkommen muss, denn bis zum 29.10.2018 wird Projekt unter keinen Umständen abgeschlossen. Am 30.10. ist mein Rückflug.

Es waren diesmal einfach zu viele Vorkommnis, die man nicht einplanen kann – Pastor im Gefängnis, Bohrfirma vertröstet uns zwei Wochen lang. TIA – this is Africa.

Es bleibt spannend bis zum Schluss.


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