Region Kirundo

Die letzte Tour hat einen Tag länger gedauert als geplant. Heute Mittag sind wir wieder zurück gewesen.
Am Mittwoch sind wir in die Region Kirundo (Nordwesten) an der Grenze zu Ruanda gefahren. Unser erster Halt war in Muyumbu oberhalb des Lac Gacamirande.

Befragung der Dorfbevölkerung
Befragung der Dorfbevölkerung; Nikon F5

Viele Leute kamen, um zu sehen, was wir machen. Wir stellten einige Fragen nach der Einwohnerzahl, Anzahl der Familienmitglieder usw. Da keiner etwas dazu sagen konnte, wurde der Dorfchef geholt. Der konnte genauer Auskunft geben als ein Einwohnermeldeamt in Deutschland. Leider erwiesen sich seine Angaben aber als falsch, da sie um über 100 % voneinander abwichen. Später stellte sich heraus, dass er etwas zu viel local beer getrunken hatte. Da wir mit den Aussagen nichts anfangen konnten, sind wir sodann zum Lac Gacamirande hinunter gefahren, um uns ein Bild von der Stelle zu machen, wo die Bevölkerung das Wasser holt. Es ging etwa 6 km durch den Busch. Unser 4WD Auto passte gerade so zwischen die Bäume durch und hat ordentlich Schrammen bekommen. Die Leute hatten teilweise Angst vor uns und sind geflohen. Am Ufer angekommen, tranken die Rinder nahe der Stelle, an der die Leute ihr Wasser holten. Manche kamen im Einbaum angeschippert.
Auf dem Rückweg übernachteten wir in einem noblen Hotel. Der Strom viel jedoch oft aus. Ein Elektriker versuchte mit einem Handy im Mund das Problem in der Dunkelheit zu lösen. Sein Handy hatte eine Taschenlampe. Keine Ahnung, ob er wirklich Elektriker war. Es sah abenteuerlich aus was er  tat. Aber es wurde wieder hell. Dafür fiel das Wasser aus. Es kam pünktlich zur Abreise wieder, d.h. wir hatten das Zimmer schon geräumt.

Am Donnerstag ging es dann weiter zu einem anderen sehr abseits gelegenen Dorf. Es lag gut eine Stunde abseits der Haupstrasse. Der 4WD Wagen hat gut durchgehalten. Die verantwortliche Person für die Wasserversorgung war jedoch nicht zur Stelle. Danach ging es zu einem Waisenhaus von CCD Burundi, wo 45 Kinder wohnen.

Da nicht viel Zeit war, haben wir ein Wellblech gekauft und in der Kürze demonstriert, wie man mit Wellblech und PET-Flaschen Wasser aufbereiten kann. Der Vorführung dauerte eine Stunde, da noch viele Fragen auftauchten. Für 7 Euro (Wellblech) haben wir eine Lösung zur Wasseraufbereitung für 45 Kinder vorgeführt. Wir fuhren dann weiter nach Kibuye bei Giteka zum sog. Kreiskrankenhaus oder ähnlich. Die Lage ist erbärmlich. Draußen wurde Kinder längerer Zeit notbehandelt. Wir hörten sie seine Weile schreinen. Als wir nach gut 20 Minuten zurück kamen, waren die Ärzte immer noch am arbeiten. Drinnen war alles voll; selbst im Flur waren Patienten. Die Zustände haben uns geschockt. Hut ab vor dem Personal, das dort arbeitet!

Foto des Krankenhauses Kibuye
Krankenhaus Kibuye; Nikon F5, AF Nikkor 24/2.8

Das Krankenhaus soll um 300 Betten erweitert werden und ein Lehrkrankenhaus der Hope Africa University (HAU) Bujumbura werden. Es wird noch jemand gesucht, der die Wasserversorgung dafür plant. Das Thema hatte der Rektor der HAU bei unserem Treffen am Dienstag angesprochen. Wir haben uns gestern ein Bild vor Ort gemacht. Nach Einbruch der Dunkelheit waren wir in unseren neuen Unterkunft. Nicht ganz so so nobel, aber dafür funktionierte alles.

Leckeres Frühstück
Leckeres Frühstück; Nikon F5

Morgen haben werde ich zeigen wie man mit Wasser, Kochsalz und Strom eine chlorhaltige Lösung herstellt. Damit kann man das Wasser keimfrei aufbereiten. Das Gerät dazu ist letzte Woche eingetroffen.


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