Angekommen

Dienstag Morgen war Abflug in Stuttgart. Wir waren pünktlich um 4.00 Uhr am Flughafen. Der Check-in, die Abfertigung am Sperrgepäckschalter und anschließend am Zoll liefen gut. Nach knapp 50 Minuten waren wir überall durch und hatten noch genug Zeit einen Kaffee zu trinken. Am Sperrgepäckschalter war arbeitete ein Schwarzer und fragte, als er unser Gepäck abgefertigt hatte „Wo bleibt mein Teil?“. Meine Antwort ohne zu überlegen: „Noch bin ich in Deutschland.“ Darauf war er nicht gefasst und ich war selbst etwas über meine Reaktion erstaunt. Egal. Es ist die Wahrheit.

Bei der Sicherheitskontrolle musste Anne sich mal wieder einer Sprengstoffkontrolle unterziehen, ich kam so durch.

Auf dem Flug nach Amsterdam gab es nicht viel zu sehen; es war Nacht. Auch der Flug von dort nach Kigali und Entebbe war unspektakulär. Man sah meistens nur Wolken.

Dafür gab es um so mehr Spannung bei Einreise in Entebbe. Jeder musste sein Gepäck durchleuchten lassen. Wir kamen mit 6 großen Gepäckstücken und 2 Tagesrucksäcken. Das erste Gepäckstück wurde nach dem Röntgen beanstandet. Was ist das auf dem Röntgenbild? Was ist das? Als könnte ich Röntgenbilder interpretieren? Also: aufmachen. Für was ist das? Für wen ist das? Als sie das Wort „Krankenhaus“ hörten war alles zu spät. Drugs?
Die anderen 3 Gepäckstücke mussten auch geöffnet werden. Alles auspacken in Gegenwart eines Zollbeamten und einer Polizistin.
Es begann eine riesige Diskussion mit dem Zollbeamten. Er sagte, wir sollen alles auf sein Formular schreiben, was drinnen ist. Alles muss hier bleiben, darf nicht eingeführt werden, auch wenn es nicht nicht illegal ist. Jemand vom Krankenhaus muss kommen und mit dem Formular zur Behörde gehen, um die Einfuhr genehmigen zu lassen.

Als ich dann sagte, dass jemand vom Krankenhaus draußen wartet, wurde er etwas ruhiger, denn damit hatte er nicht gerechnet. Es ging einfach nur darum, Kohle abzuzocken. So nach dem Motto, der Weiße will sein Zeug mitnehmen und wird schon dafür bezahlen.

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Nikon D800, AF-S Nikkor 24-120/4.0G ED VR, 30mm, f4, 1/30s, ISO 2500

Ich habe ihm dann gefragt, ob ich die Person holen darf, die draußen wartet. Das war nicht erlaubt. Er ist dann irgendwann mit mir hinaus gegangen. Anne musste weiter beim Gepäck bleiben. Jemand hätte sonst auch etwas klauen können.
Draußen hat er dann mit unserem Empfangskommittee diskutiert und nicht locker gelassen. Danach ging es wieder zurück zum Gepäck. Mittlerweile hatte ich schon kapituliert und ein paar Liter Schweiß sind die Stirn heruntergeflossen. Ich dachte „okay, dann halt nicht. Wir haben das Zeug hierher gebracht. Der Rest ist nicht unsere Verantwortung.“
Als wir dann beim Gepäck wieder angekommen waren, wollte der Beamte noch einmal, dass ich eine Liste schreibe, was alles im Gepäck ist. Habe ich nicht gemacht, nach dem Motto „das kannst du selbst machen.“
Auf einmal sagte er „I have called my boss. You can go.“ Schnell alles wieder irgendwo verstaut und nichts wie raus. Das hat uns 1 Stunde Nerven und viel Schweiß gekostet. Es war also nicht das Ende.

Im Gästehaus angekommen (0.00 Uhr) gab es warmes Bier und Papaya; um 1.00 Uhr ging‘s ins Bett.

Mittwoch:
Die Nacht war kurz. Um kurz vor 7 kam der erste Anruf auf dem Handy … danach noch einmal hinlegen, denn Frühstück war erst auf 9 Uhr bestellt. Es gab Brot, Margarine, Eier, Melonen, Kaffee. Um 10 Uhr ging‘s mit dem Taxi nach Kampala Geld tauschen, shopping, alte Bekannte treffen, essen, Gepäck zum Bus bringen, Internet-Stick kaufen. Wir waren 8 Stunden unterwegs und am Ende ziemlich fertig.

Abends gab‘s noch einmal etwas zu essen und Wein. Unser ugandesischer Freund hat sein erstes Glas Wein „getrunken“, besser gesagt heruntergekippt. War dann etwas neben der Spur.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Angekommen“

  1. Kerstin Claus

    Ihr Lieben,
    ich bin so froh und Gott SEHR dankbar für den ersten gelungenen Teil Eurer Reise.
    Liebe Grüße,
    Eure Kerstin