Nilquelle und die Suche nach den Karera Wasserfällen

Gestern Vormittag sind wir zu sechst zur Nilquelle aufgebrochen. Nach gut 3 Stunden Fahrt kamen wir dort an. Die Nilquelle ist eines der wenigen touristischen Ziele in Burundi. Wir mussten etwas Eintritt bezahlen, aber das war völlig okay.
Sie sieht wie ein gefliestes Schwimmbecken im Kleinformat aus.

Aber als Wasserbauer muss ich sie gesehen haben, wenn ich schon im Land bin. Es war sogar erlaubt, die Füße hineinzustecken. Der Staub fließt jetzt über Ruanda, Uganda, Südsudan, Sudan und Ägypten ins Mittelmeer.

Als wir alle unsere Füße gewaschen hatten, fing es sehr stark zu regnen an. Wir kamen ziemlich nass am Auto an und machten erst einmal Picknick im Auto, bis der Regen abgezogen war. Wir wollten noch die Pyramide besichtigen, die an den deutschen Entdecker der Nilquelle, Dr. Burkhart Waldecker, erinnert. Er war damals 4 Jahre dorthin zu Fuß unterwegs. Vom Parkplatz war sie nur mehrere hundert Meter entfernt. Das reichte jedoch üppig, um vom erneuten Regen durchnässt zu werden. Es pfiff ein starker Wind, der das Ganze noch unangenehmer machte.

Unsere Unterkunft in der Sky Lodge in Rutana, Burundi
Unsere Unterkunft in der Sky Lodge in Rutana, Burundi
Nikon D800, AF Nikkor 50/1.4D, f1.4, 1/100s, ISO 1400

Danach machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft in der Umgebung. Während der Fahrt stellten wir die Klimaanlage auf 30 Grad ein, damit wir wieder trockener wurden. In Rutana haben wir ein günstiges Hotel für 7 – 9 Euro je Zimmer (mit Dusche und WC) gefunden und blieben dort bis zum nächsten Morgen.

Vorzeitige Endstation auf dem Weg zu den Karera Wasserfällen
Vorzeitige Endstation auf dem Weg zu den Karera Wasserfällen
Nikon D800, AF Nikkor 35-70/2.8D, 44mm, f5.6, 1/125s, ISO 100

Heute Morgen stand die Fahrt zu den Karera Wasserfällen auf dem Programm. Sie sind nicht weit von Rutana entfernt. Das heißt bei den Straßen jedoch nichts. Es gab nur ein kleines Stück Asphaltstraße, danach Lehmpiste. An vielen Stellen wurden Gräben an der Seite errichtet und teilweise auch Durchlässe quer zu Lehmpiste. Es wurde schmal und schmierig. Wir waren mit einem Touran-ähnlichen Toyota ohne 4WD unterwegs. Irgendwann war vor uns nur noch Schlammpiste und wir mussten umdrehen. Mit einem 4WD-Auto hätte man evtl. weiterfahren können. Inzwischen wurde der Fahrwerksunterschutz in Mitleidenschaft gezogen. Er hing etwas runter und schleifte hin und wieder auf der Straße. Ein Bauarbeiter, den wir ein Stück mitnahmen, gab uns den Tipp, die Zuckerfabrik zu besichtigen und zeigte uns die Richtung.

Zu wenig Bodenfreiheit
Zu wenig Bodenfreiheit
Nikon D800, AF Nikkor 35-70/2.8D, 35mm, f9, 1/320s, ISO 400

Es folgte eine zweieinhalbstündige Fahrt durch die Berge. Die „Straße“ war für unser Auto eigentlich nicht geeignet, aber irgendwie ging es doch. Dann war plötzlich doch Schluss. Ein Graben versperrte den Weg. Wir rätselten was besser ist – zurück fahren oder weiterfahren? Wir haben uns dazu entschieden, den Graben von Hand zuzumachen, Steine zu suchen um den  Höhenunterschied der beiden „Ufer“ auszugleichen. Zurück zu fahren wäre auch nicht ohne gewesen. Das Auto setzte immer wieder auf, Steine mussten nachgelegt werden. Mit vor- und zurück schieben haben wir es dann geschafft und wir konnten weiterfahren. Die Freude währte nur kurz, dann kam das nächste Hindernis. Erdwälle blockierten den Weg. Man konnte aber ohne allzu viel Arbeit um sie herum fahren. Er folgte Straße aus Fels und Schotter. Weit und breit war kein Auto zu sehen. Fahrspuren waren jedoch zu sehen. Uns wurde immer wieder anders, da wir kein 4WD-Auto hatten. Nach 2,5 Stunden kamen wir auf der Hauptverkehrsstraße an und stellten fest, dass wir im Kreis gefahren sind (wir hatten kein Landkarte dabei). Wenig später fanden wir die Zuckerfabrik, die jedoch außer Betrieb war, da gerade keine Saison für Zuckerrohr ist.

Nach einer ausgiebigen Pause mit Mittagessen und 4 Stunden fahrt kamen wir wieder in Bujumbura  an.


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Kommentare

2 Antworten zu „Nilquelle und die Suche nach den Karera Wasserfällen“

  1. Ulrike und Jan

    Hallo Ihr Drei,
    Hauskreis fällt wegen Krankheit aus, so nutzen wir die Zeit und schauen mal wieder, wie es euch so geht- sieht nach Abenteuer pur aus- das ist Urlaub…
    weiterhin alles Gute und Gottes Segen
    Grüßle
    Uli und Jan

  2. Vielen Dank für Eure humorvollen und doch so informativen Erfahrungsberichte. Dazu die herrlichen Landschaftsfotos. Ganz zu schweigen von den kulinarischen Spezialitäten. Unser Vater im Himmel hat Afrika schön gemacht. Wir freuen uns schon auf den großen Foto-Kalender 2015.

    Gott sei Dank für allen Schutz und für seine Bewahrung.

    Beleibt behütet und gesegnet.

    Eure Fritz und Hedi