Gestern waren wir 17 Stunden unterwegs, um 3 mögliche Projektplätze anzuschauen. Da wir um 05.45 Uhr losgefahren sind, gab es unterwegs erst einmal Frühstück (Mandazi und Kaffee).
Es ging Richtung Norden. Der erste Besichtigungsort lag etwas außerhalb von Nairobi, in einem kleinen Dorf, das Probleme mit der Wasserqualität hat und auch noch nicht an die Hauptwasserleitung angeschlossen ist. Nach etwa einer Stunde ging weiter. Unterwegs gab es immer wieder Polizeikontrollen. Einmal wurde bemängelt, dass kein Warndreieck im Mietwagen ist. Der Polizist wollte 50 Euro. Nach einigem Verhandeln hat er sich mit 30 Euro begnügt. Das Geld ging direkt in seine Tasche. Hätten wir nicht bezahlt, wäre der Fall vor Gericht gegangen. Das wäre genauso teuer geworden und hätte lange gedauert. Angeblich ist die Polizei die korrupteste Berufsgruppe in Kenia.
Nach ein bisschen ärgern ging es weiter nach Mwea, weiter nördlich und von dort nach Waimash unweit des Mount Kenia, wie sich später herausstellte. Dprt angekommen wurden wir schon erwartet. Die Gegend ist sehr(!) trocken. Ohne Bohrlöcher und Brunnen kann man dort nicht leben. Es gibt dort einen mit Dieselgenerator betriebenen Brunnen mit Wasserspeicher. Was noch fehlt ist eine Wasserleitung, da der Großteil der Bevölkerung 3 km zum Brunnen laufen muss, andere sogar 4 km. Als wir mit der
Besichtigung und Besprechung fertig waren, war es schon dunkel. Auf dem Rückweg sind wir einige Zeit immer knapp neben dem Äquator gefahren.
Das GPS zeigte “ S 00°00’0.1xx“ “ an. Als wir dann abbiegen mussten, haben wir den Äquator überquert. Nach 3 Stunden Fahrt kamen wir um 22.47 Uhr wieder in Nairobi an.
Heute ging es erst um 9.45 Uhr los, Richtung Osten. Das Ziel hieß Kitui. Es liegt in der Senke (1200 m+NN). Es ist sehr heiß und so trocken, dass die Flüsse mehrere Monate kein Wasser führen. Es war beeindruckend, dass die Leute im trockenen Flussbett nach Wasser gegraben haben. Gegen 21.45 Uhr waren wir wieder zurück.
Morgen steht ein Besuch beim Kijabe Hospital an und von dort geht es weiter nach Nakuru.
Kommentare
2 Antworten zu „S 00°00’0.1xx““
Hallo Jürgen,
das sind ja schon Gewaltaktionen, die Du sofort machst – ich meine sehr anstrengende und auch z.T. schwierige. 30 E muss man auch bei uns zahlen…
Aber ich glaube, bei solchen Aktionen bist Du in Deinem Element. Wünsche Dir, dass da Nägel mit Köpfen gemacht werden während Deiner diesmaligen Afrikazeit.
Schöne Grüße
Jens
Lieber Jürgen, mit Interesse haben wir Deine Berichte gelesen. Wir sind dankbar, dass Du wohlauf bist und dort gebraucht wirst und durch Deine Kenntnis mit Rat und evt. auch Tat helfen kannst. Kaum vorstellbar für uns sind die beschriebenen Lebensverhältnisse dort. 4 km zu Fuß (Hin und Zurück 8 km) unterwegs sein zu müssen für einen Eimer Wasser das liegt jenseits unserer Lebenswelt.
Für Deine weiteren Aktionen wünschen wir Dir gutes Gelingen und Gottes Schutz und Bewahrung.
Deine Fritz und Hedi
Liebe und herzliche Grüße
von Fritz und Hedi