T I A

3 Jahre alter Moringabaum im Hof bei anamed
3 Jahre alter Moringabaum im Hof bei anamed

Am Sonntag Abend bin mit dem Bus von Nairobi nach Bunda / Tansania zu anamed Tanzania gefahren. Ich hatte von anamed in Deutschland 23 kg Gepäck, die ich mitnehmen sollte. Mein eigenes Gepäck passte in ein Overnight-Bag (Tagesrucksack).

Um 17 Uhr bin ich von meiner Unterkunft mit einem Taxi aufgebrochen, damit ich nicht in die Rush-Hour komme. Mein Ticket hatte ich schon Tage vorher gekauft. David, der mich zur Busstation begleitete, fragte einen Angestellten der Busgesellschaft, welches mein Bus sei. Das Gepäck wurde eingeladen und ich setzte mich in den Bus. Der Sitz war grotteschlecht. Kurze Zeit später kam der Kontrolleur und wollte das Ticket sehen. Er sagte, dass das nicht der mein Bus ist. Ich muss in den Bus nebenan einsteigen. Das Gepäck wurde ausgeladen und in den anderen Bus eingeladen. Um 19.30 Uhr war dann Abfahrt. Ich wusste, dass der Bus bis zur Ankunft in Sirare um 4 Uhr nur einmal anhält. Toiletten gibt es nicht im Reisebus. D.h., ein halber Liter Wasser muss reichen und am besten Stunden vorher nicht viel trinken. Die Fahrt war nicht so angenehm obwohl die Sitze ganz gut waren. Immer Ausweichmanöver wegen der Schlaglöcher und Bremsmanöver wegen der Speed-Bumbs. Es gab unzählige Polizeikontrollen.

Um kurz nach 4 Uhr stoppte der Bus und mir wurde gesagt, dass ich in den Bus nebenan umsteigen muss. Das Gepäck wurde umgeladen. Ich stieg in den Bus ein. Es war dunkel. Als ich Taschenlampe einschaltete, sah ich ein paar Leute; aber alle schliefen. Ich setzte mich auf den Platz, der auf dem Ticket stand. Er kam mir bekannt vor, denn er war genauso schlecht, wie der im ersten Bus in Nairobi. Als nach gut 10 Minuten immer noch kein Fahrer kam und Totenstille war, schaltete ich mein GPS ein. Es zeigte mir, dass ich nur 892 m von der Grenze entfernt bin und, dass Sirare nicht in Kenia, sondern in Tansania liegt. In einen anderem Bus umsteigen, um 892 m zu fahren? Ich dachte, irgend etwas stimmt nicht und stieg aus. Ein Angestellter der Busgesellschaft, sagte mir, dass ich ein Motorradtaxi nehmen muss, um über die Grenze zu kommen. Fahrradtaxi gab es zu dieser Zeit nicht.

Auf ein Motorrad kam das Gepäck, mit dem anderen fuhr ich. Der Exit-Stempel auf der kenianischen Seite war schnell besorgt. Auch das Besorgen des Visum für Tansania ging schnell. Was auffiel, war die unglaubliche Freundlichkeit des tansanianischen Zollbeamten. Die Motorradtaxifahrer sprachen mit der Polizei, damit das Gepäck nicht kontrolliert wird. Das kostete 2 Euro, sonst hätten es evtl. auch leicht 1o bis 2o oder sogar 50 Dollar werden können. Ich hatte nichts zu verzollen und auch ein „Transport Certificate“ dabei, aber ohne größere Bezahlung passieren zu dürfen ist natürlich besser und spart Zeit. Kurz danach erreichte ich den Bus auf der tansianischen Seite wartete und nach Bunda fuhr. Auf der 2,5-stündigen Fahrt bemerkte ich, dass mir an der Grenze meine Taschenlampe entwendet wurde. Schade.
Um 8 Uhr kam ich in Bunda an und wurde von Philip, der anamed Tanzania leitet, abgeholt. Als ich ihm die Story erzählte, sagte er „TIA – This Is Africa“.

Zimmer in Bunda bei anamed
Zimmer in Bunda bei anamed

Nach einer afrikanischen Dusche (Wassereimer) gab es Frühstück. Endlich wieder Kaffee zum Frühstück! Mein Zimmer war sehr angenehm und hell und hatte sogar afrikanische Dusche und modernes Plumpsklo (ohne Geruchsentwicklung). Ich war sehr erstaunt wie ruhig es in der Kleinstadt ist. Keine Hektik, kein Lärm, kein Verkehrschaos, keine Menschenmassen. Vielleicht habe ich das das letzte Mal 1995 in Bungoma in Kenia erlebt.

Nach dem Frühstück ging es auf die Artemisia- und Moringa-Farm. Es wachsen dort auch noch andere Pflanzen. Das Programm der drei Tage in Bunda bestand aus Besuchen auf der Farm, Besichtigen von Bio-Sandfiltern, privatem Unterricht in Moringa und Seifenherstellung ohne NaOH, also ohne Chemie. Außerdem natürlich reichlichem Austausch.
Die drei Tage waren viel zu kurz, aber sehr erholsam. Gestern Morgen um 5 Uhr reiste ich wieder ab. Phillip hat mich mit dem Auto zum Bus auf die kenianische Seite gebracht. Um 8 Uhr war Abfahrt und um 20.30 Uhr war ich wieder in meiner Unterkunft.


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Kommentare

Eine Antwort zu „T I A“

  1. Lieber Jürgen, viele Grüße aus der „Stadt des Großen Königs“ JERUSALEM. TIA wow! Das wäre nichts für mich. Hoffentlich bist Du wieder gut bei Catrin angekommen. Gute Gedanken, Gottes Segen bei aller Nacharbeit. Der Herr behüte und segne Euch.

    Es grüßen Euch eure Fritz und Hedi