4WD kann jeder

Letzte Nacht hat es die ganze Zeit in Strömen geregnet und gewittert und am Morgen wollte es auch nicht aufhören. Geplant war, um 8.00 Uhr mit dem Auto nach Koboko, Uganda zu fahren, um Material für die Wasserversorgung der Waschbecken einzukaufen.

Ich war mir nicht sicher, ob wir fahren, denn die „Straße“ war schon am Donnerstag für deutsche Verhältnisse abenteuerlich. Und jetzt nach noch mehr Regen?

Die zwei Ärzte des Wasserkomitee machen ordentlich Dampf und so mussten die Afrikaner doch Koboko fahren. Bei Regen macht man sich sonst einen gemütlichen Tag und nichts läuft. Ich bin froh, dass ich den Druck nicht machen muss und war froh, dass wir trotz Regens um 9.50 Uhr fuhren.

Die Straße war heute auch für kongolesische Verhältnisse abenteuerlich. Für 20km brauchten wir zwei Stunden und blieben viermal stecken.

In Koboko haben wir alles nötige Material kaufen können. Die großen Teile, wie 6m lange Rohre, müssen wir am Freitag mit dem LKW transportieren.

Da auf ugandesischer Seite diesmal kein Zollbeamter, sondern nur ein Soldat war, müsste ich nach Oraba zum Südsudan fahren und mir dort einen Einreise- und einen Ausreisestempel holen. Dafür waren $50 fällig.

Der Weg zurück nach Adi war noch chaotischer. Wir brauchten 2,5 Stunden für die Strecke. An der Brücke angekommen, mussten wir den Motor ausmachen, 20000 TSH an die Jugendlichen bezahlen. Einer ist vorausgegangen und hat uns eingewiesen wo es lang geht, denn man sah die Brücke nicht mehr. Der Rest hat uns über die Brücke durch den Fluss geschoben. Ich hatte vorsichtshalber schon das Fenster heruntergelassen, denn im Notfall ist derjenige, der schwimmen kann, klar im Vorteil. Bei Dunkelheit die Schlammpiste zu fahren, und das ohne 4WD (Allradantrieb), ist kein Vergnügen. In einen Toyota Hilux oder Toyota LandCruiser hätte ich mehr Vertrauen gehabt. Aber es ging alles gut. Hut b vor dem Fahrer, der den Wagen ohne 4WD durch die Schlammpiste manöveriert hat. 4WD kann jeder.